NEGATIVE STRAFE

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Zugegeben, Fachbegriffe sind manchmal ganz schön kompliziert und vielleicht auch nicht immer so schlau gewählt. Deshalb möchte ich dir hier den Begriff Negative Strafe erklären.

Hierfür schwenken wir ein bisschen in die Mathematik ab. Wie du ja weißt, steht negativ für MINUS und positiv für PLUS. Und damit wird das Ganze auch schon viel verständlicher.

Stell dir vor, du hast einen Apfel. Jetzt kommt jemand daher und nimmt dir deinen Apfel weg. Dann hast du keinen Apfel mehr und bist traurig.

Mathematisch würde das so aussehen:
1 (Apfel) MINUS 1 (Apfel) = 0 (Apfel)

So weit, so einfach. Jetzt übertragen wir das auf deinen Hund:

Stell dir vor, dein Hund hat ein Spielzeug. Jetzt kommst du daher und nimmst ihm sein Spielzeug weg. Dann hat dein Hund kein Spielzeug mehr und ist traurig.
1 (Spielzeug) MINUS 1 (Spielzeug) = 0 (Spielzeug)

Bis dahin auch noch verständlich, oder?

Wie sieht negative Strafe im Training aus?

Dein Hund hat ein Spielzeug, kommt damit zu dir gelaufen und springt dich an, weil er dich zum Spiel auffordern möchte. Du möchtest aber nicht, dass er dich anspringt und nimmst ihm das Spielzeug weg.
Weitaus häufiger als ein Spielzeug wird jedoch die Aufmerksamkeit des Menschen entzogen. Der Hund kommt, springt den Menschen an, dieser dreht sich sofort vom Hund weg und beachtet ihn nicht. Oder er verlässt sogar den Raum und lässt den Hund allein zurück.

WICHTIG: Negative Strafe führt immer zu schlechten Emotionen im Hund, wie z.B. Frust. Negative Strafe sagt dem Hund nichts darüber, welches Verhalten anstelle des Anspringens erwünscht ist vom Menschen. Besonders Hunde, die vor Aufregung ihren Menschen anspringen und eine negative Strafe als Konsequenz erleben, werden häufig noch aufgeregter und springen sogar noch verstärkt am Menschen hoch. Irgendwann wird der Frust dann so groß, dass sie durchaus aggressiv reagieren können.

Einfach ausgedrückt bedeutet negative Strafe dem Hund etwas (für ihn) Schönes wegzunehmen.

Autorin: Dagmar Mariß

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