ALLEINBLEIBEN

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Es ist nicht selbstverständlich, dass dein Hund allein bleiben kann! Unsere Hunde sind sehr soziale Lebewesen und je nach Rasse, fällt es ihnen leichter oder eben auch schwerer, entspannt allein zuhause zu bleiben. Kann dein Hund nicht runterfahren, wenn du unterwegs bist, dann fehlt ihm – je nachdem, wie lange du weg bist – ganz wichtige Entspannungszeit. Das Stresslevel steigt dadurch an und du hast womöglich in deinem Alltag einen gereizten Hund, der zum Beispiel auf Spaziergängen bei Hundesichtungen eskaliert. Für uns unerwünschtes Verhalten kann durch zu wenig Schlaf/Entspannung entstehen!

Wenn ein Hund nicht allein bleiben kann, hat das meist wenig damit zu tun, dass er dich als Menschen kontrollieren möchte und dir nicht „gönnt“ oder gar zutraut, dass du allein unterwegs bist.
In der Regel kommt dein Hund einfach nicht damit klar, dass ER allein ist. Je nach Hundetyp kann das extrem belastend für deinen Hund sein!
Und ganz wichtig, nicht jeder Hund leidet laut oder macht etwas kaputt! Wenn die Nachbarn also nichts „melden“, heißt das nicht, dass dein Hund auch wirklich entspannt ist.

Mit den wichtigsten 5! Habe ich auch diesmal wieder eine gute Übersicht geschaffen, auf was du achten solltest. Lass uns mal gleich mit Punkt 1 starten:

Punkt 1: Schaffe einen Wohlfühlort für deinen Hund, an dem er sich sicher fühlt und an dem ihm nur gute Dinge passieren.

Ich habe für meinen Hund im Schlafzimmer eine Entspannungszone eingerichtet. Dort kann er einfach am besten entspannen. Er liegt dann im Bett und kann supergut runterfahren und tief und fest dort schlafen.
Was für deinen Hund passend ist, musst du individuell schauen. Am sinnvollsten finde ich da immer, dass man guckt, wo der Hund eh gerne ist und  ob sich dieser Ort auch fürs alleine bleiben eignen könnte.
Vielen Hunden hilft auch ein Sicherheitsort/Ruhezone, wo sie sich dann hin zurückziehen können, wenn du das Haus verlässt.

Punkt 2: Übe das Alleinbleiben! Dein Hund braucht mehr oder weniger Zeit, um überhaupt allein bleiben zu können. Nimm dir gerne Hilfe durch einen guten Hundetrainer/eine gute Hundetrainerin dazu.

Es kursieren leider immer noch viele schlechte Anleitungen in der Hundewelt, wie man einem Hund das Alleinbleiben beibringt! Wichtig ist, dass du es so kleinschrittig machst, dass dein Hund nicht in Stress gerät. Kann dein Hund nicht gut alleine bleiben, würde ich mir IMMER einen Trainer/Trainerin mit an die Seite nehmen, denn dann ist es um Welten schwieriger als wenn du ganz neu mit einem Hund trainierst, der noch keine Ängste/Stress entwickelt hat.
Weiteren Input zum Alleinbleiben findest du kostenlos bei Hey-Fiffi.com: Trennungsstress erkennen (Teil 1) und Trennungsstress behandeln (Teil 2).

Punkt 3: Etabliere Abschiedsrituale, damit dein Hund weiß, was ihn erwartet.

Ganz wichtiger Punkt! Das gibt deinem Hund Erwartungssicherheit. Denn er merkt ja auch irgendwann, wenn du heimlich gehst, dass du nicht mehr da bist.
Damit wird es sehr wahrscheinlich, dass er auch in Zeiten, wo du zuhause bist, immer unentspannter wird, weil er eben nicht weiß, wann du plötzlich wieder verschwunden bist.
Kündigst du dein Weggehen mit einem bekannten Ritual an, hat dein Hund die Möglichkeit sich drauf einzustellen und in der restlichen Zeit weiß er, dass du nicht einfach weggehst.

Punkt 4: Überprüfe – z.B. mit Hilfe einer Kamera – ob dein Hund entspannt alleine bleiben kann.

Wie eingangs schon geschrieben: Nicht alle Hunde leiden laut oder machen etwas kaputt! Um zu wissen, ob dein Hund wirklich entspannt bleibt, musst du zwingend einen Blick drauf werfen. Und das geht natürlich nur, wenn du auch wirklich weg bist – durchs Fenster gucken, wenn du zurückkommst, zählt zum Beispiel nicht – weil dein Hund in der Regel mitbekommt, wenn du wieder zurückkommst. Da bleibt wirklich nur eine Videoüberwachung.
Und da muss es gar nicht zwingend eine Kamera sein. Es gibt mittlerweile kostenlose Apps, die wunderbar funktionieren.

Punkt 5: Wenn dein Hund bereits entspannt alleine bleiben kann: Überprüfe in regelmäßige Abständen, ob das auch wirklich noch so ist! Krankheiten oder Erlebnisse können dazu führen, dass dein Hund auf einmal nicht mehr allein bleiben kann.

Auch wenn dein Hund immer gut und entspannt allein zuhause geblieben ist: Überprüfe regelmäßig mit Hilfe einer Kamera oder ähnlichem, ob dein Hund wirklich noch relaxed ist. Irgendwelche Vorfälle (z.B. Baulärm oder Böller in der Nachbarschaft) oder auch gesundheitliche Probleme können die Ursache dafür sein, dass dein Hund auf einmal nicht mehr entspannt alleine bleiben kann. Und dann braucht er deine Unterstützung.

Ergänzend möchte ich an dieser Stelle noch sagen, dass Trennungsstress unabhängig davon, ob dein Hund wirklich ganz allein bleibt oder ggf. noch andere Familienmitglieder im Haus verbleiben, auftreten kann. So kenne ich Hunde, die trotz Zweithund oder weiterer
(Bezugs-) Person in diesen Zeiten leiden. Schau also bitte auch dann genau hin!

„Die wichtigsten 5!“ ist eine Serie von Sprich Hund. Die Karten dazu gibt es hier im Shop: Sprich-Hund-Shop.

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