WARUM WEDELT DER HUND MIT DER RUTE?

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Nur die Aussage, der Hund hat gewedelt, sagt erst einmal nichts über die emotionale Verfassung aus, in der sich das Tier befindet. Die Stimmungen dahinter können von Freude über Unsicherheit bis zur Aggression reichen. Das Wedeln mit der Rute ist nur ein Teil eines Ausdrucksverhaltens, mit dem unsere Hunde kommunizieren. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, dass es ein Ausdruck von erhöhter oder steigender Erregungslage ist, in der sich der Hund gerade befindet.

So wedelt z. B. Lotti meine kleine Terrierhündin und begeisterte Mäuse-Buddlerin immer schneller mit ihrer Rute, je näher sie der Beute / Maus kommt. Mein Rüde Theo signalisiert mit langsamen weit ausholenden Bewegungen seiner Rute, anderen Hunden ihm nicht zu nahezukommen, wenn er etwas Spannendes gefunden hat, das er nicht teilen mag. Er wedelt dann fast in Zeitlupe. Meine Emma, eine Angsthündin aus dem Tierschutz, setzt in vielen Situationen der Unsicherheit das Schwanzwedeln zur Beschwichtigung ein. Kommen wir nach einer längeren Abwesenheit von unseren Hunden wieder nach Hause, wedeln alle drei, dann freuen sie sich und sind aufgeregt.

Neben den verschiedenen Situationen in denen Hunde ein Schwanzwedeln zeigen, variiert die Form einer Rute von Hund zu Hund teilweise sehr stark. Es gibt angeborene Stummelruten (Brachyurie). Stark eingerollte Ruten wie sie Beispielsweise der Basenji, der Akita oder auch der Mops tragen. Die Rutenhaltung zum Beispiel bei Windhunden ist eine andere als die von einem Retriever oder einem Schäferhund. Einige Hunde tragen die Rute über ihre Rückenlinie andere Hunde lassen ihre Rute hängen. Ruten können dicht behaart, wenig behaart, lang, dick, dünn etc. sein. So facettenreich die verschiedensten Formen einer Hunderute sein können, genauso vielfältig können Hunde auf unterschiedliche Art wedeln.

Bei guter und genauer Beobachtung kann man unter den verschiedensten Varianten von Ruten und wie sie von jeder Hundepersönlichkeit getragen und zum Wedeln eingesetzt werden, Rückschlüsse auf die Gefühlslage eines Hundes schließen. Grundsätzliche Verallgemeinerungen wie: „ein Hund, der wedelt, freut sich“ können hier schnell zu Missverständnissen führen.

Autorin: Sylvia Lübke

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