Wie kann ich denn meinen Hund negativ verstärken? Das ist doch paradox!
Ja, im ersten Moment hört sich das so an, doch ist das negativ hier nicht im Sinne von schlecht gemeint, sondern im Sinne von MINUS.
Ein Beispiel:
Dein Hund soll „Sitz“ lernen und damit er sich beim Signal „Sitz“ auch wirklich hinsetzt, drückst du ihm mit der Hand auf den Po. Das ist unangenehm für deinen Hund und er wird mit dem Po nach unten gehen, um diesem Druck zu entgehen. Sobald er sitzt, ist der Druck von seinem Hinterteil tatsächlich verschwunden. Das bestärkt ihn darin, sich beim nächsten Mal wieder hinzusetzen, weil er das unangenehme Gefühl vermeiden möchte.
Aber nicht nur du, sondern auch die Umwelt kann deinen Hund negativ verstärken.
Eins der häufigsten Situationen einer negativen Verstärkung bei Hunden durch die Umwelt ist das Bellen, wenn sich ein fremder Hund oder Mensch annähert.
Fremder Hund nähert sich → dein Hund empfindet Bedrohung → dein Hund bellt → fremder Hund entfernt sich → dein Hund empfindet Erleichterung → sein Verhalten wurde verstärkt
Dass der fremde Hund sich sowieso entfernt hätte, weiß dein Hund dabei ja nicht. Dein Hund ist überzeugt davon, dass der andere sich entfernt hat (das Negative verschwunden ist), weil er gebellt hat. Das Bellen wurde verstärkt.
Einfach ausgedrückt bedeutet negative Verstärkung also etwas (für den Hund) Unangenehmes zu entfernen!
Autorin: Dagmar Mariß
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