Kennst du das? Dein Hund hat große Angst vor fremden Hunden? Oder findet sie furchtbar blöd? Wenn sich ein Hund deinem Hund annähert, rastet er völlig aus? Bellt wie verrückt und lässt sich nicht beruhigen? Möglicherweise hält das Bellen noch minutenlang an, nachdem der Hund längst wieder außer Sichtweite ist?
Und du hast keine Ahnung was du dagegen tun kannst?
Hier kannst du dich der klassischen Konditionierung bedienen, auf der die Methode der Gegenkonditionierung beruht. Die Gegenkonditionierung verwandelt den angstauslösenden/unangenehmen Reiz in einen positiven Reiz.
Das klingt erst einmal ein bisschen kompliziert, ist es aber gar nicht.
Schauen wir uns hierzu ein Praxisbeispiel an:
Dein Hund hat also Angst vor fremden Hunden oder findet sie einfach blöd. Wenn er einen sieht, versucht er den Hund durch Bellen zu vertreiben.
Wenn du nun deinem Hund beim Anblick eines fremden Hundes immer seine supermegatollen Jackpot-Leckerlis gibst, und zwar so lange (und nur so lange) wie der Hund zu sehen ist, wird dein Hund mittels klassischer Konditionierung lernen, dass ein fremder Hund die supermegatollen Jackpot-Leckerlis ankündigt. Und so wird der Anblick eines fremden Hundes mit freudiger Erwartung auf eben diese Leckerlis verknüpft. Da Angst/Aggression und Freude nicht miteinander vereinbar sind, löst der positive Reiz den anderen sozusagen ab.
Funktioniert das bei jedem Hund?
Wie du ja weißt, findet klassische Konditionierung ohne jegliche Motivation des Hundes statt. Es passiert ihm einfach und er kann sich nicht dagegen wehren. Daher funktioniert die Gegenkonditionierung tatsächlich bei jedem Hund.
Woran kann es also liegen, dass die Gegenkonditionierung bei deinem Hund vielleicht nicht funktioniert hat?
- die Distanz zum fremden Hund war zu gering; somit war der negative Reiz (fremder Hund) größer als der Positive (Futter). Viele Hunde können dann gar kein Futter mehr nehmen oder aber sie schlingen es schnell hinunter in ihrer Aufregung
- du hast das Training nicht konsequent bei jedem fremden Hund durchgeführt
- du hast keine wirklich supermegatollen Leckerlis ausgesucht (denke immer daran, dass der Hund entscheidet, was wirklich gut ist)
Autorin: Dagmar Mariß
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