Belohnung

Foto: Dagmar Mariß
Lass dir den Artikel einfach vorlesen!

Immer wieder kann man beobachten, wie Menschen ihren Hunden über den Kopf und im Gesicht streicheln, um sie zu belohnen und ihnen ihre Liebe zu bezeugen.
Und manchmal kann man dabei beobachten, wie der Hund genüsslich die Augen schließt und sein Körper ganz weich wird unter diesen Liebesbekundungen seines Menschen.

Doch es gibt auch viele Hunde, die mögen es gar nicht, wenn ihnen über den Kopf gestreichelt wird.

Auch wenn der Hund dabei nicht so deutlich zeigt, dass ihm diese Art der Annäherung unangenehm ist, so empfinden viele Hunde diese Berührungen doch eher als unbehaglich oder sogar beängstigend. Noch schlimmer werden meist Umarmungen empfunden, da sie sich für den Hund oft ähnlich wie ein Würgegriff anfühlen.

Wie stellst du denn jetzt fest, ob dein Hund das Streicheln übern Kopf mag oder nicht?

Achte bei deinem Hund auf körpersprachliche Signale, wie z.B.:
- hecheln
- zurückweichen
- blinzeln
- gähnen
- Körper abducken
- Kopf wegdrehen
- schmatzen, Lefzen lecken
- Ohren anliegend weit nach hinten ziehen

Zeigt dein Hund beim Streicheln eines oder mehrere dieser Signale, ist es sehr wahrscheinlich, dass die gut gemeinten Streicheleinheiten für ihn keine Belohnung darstellen, da sie ihm eher unangenehm sind.

Was bedeutet das für euern Alltag bzw. euer Training?

Wenn im Training bspw. auf ein „Sitz“ immer wieder ein Kopfstreicheln folgt, dein Hund dieses aber als unangenehm empfindet, wird er sich zukünftig immer widerwilliger und bald überhaupt nicht mehr hinsetzen, weil er der Berührung entgehen möchte.
Streichelst du ihn als Belohnung aber z.b. am Hals, wo er es mag, dann setzt er sich in Zukunft immer öfter hin.

Was kannst du tun?

Finde zunächst einmal zu Hause heraus, an welchen Körperstellen dein Hund es genießt, gestreichelt zu werden. Viele Hunde mögen Streicheleinheiten an der Brust, am Bauch, an der Schulter oder am Schwanzansatz.
Schließt dein Hund die Augen oder drückt sich gegen die streichelnde Hand? Schläft er vielleicht sogar ein während du ihn streichelst? Dreht er sich auf den Rücken während der Streicheleinheiten? Stupst er dich mit der Schnauze oder einer Pfote an, sobald du aufhörst zu streicheln? Dann empfindet er deine Liebesbekundung offensichtlich als sehr angenehm und du kannst gerne weitermachen.

Draußen musst du dann allerdings nochmal genau hinschauen. Es kann gut sein, dass dein Hund die Streicheleinheiten, die er zu Hause genießen kann, Outdoor nicht mag und mit oben genannten Signalen reagiert.
Denn Hunde, die sich gerade sportlich betätigen, jagen oder konzentriert beim Training sind, mögen Berührungen oft nicht sonderlich gerne.
Das hat aber nichts mit mangelnder Bindung zu dir zu tun, sondern ist einfach der Situation geschuldet!

Autorin: Dagmar Mariß

Du möchtest dir den Artikel abspeichern? Dann geh einfach auf den “Herunterladen-Button”. Du darfst den Artikel auch gerne ausdrucken und verteilen. Bitte beachte dabei das Urheberrecht und verändere die PDF nicht.