Eine sehr gute Frage!!! Denn in Deutschland ist dieser Begriff nicht geschützt. Im Prinzip kann sich jeder Hundetrainer, Hundepsychologe, Hundeverhaltensberater oder was auch immer nennen.
Und das Wichtigste, es gibt keine einheitliche Ausbildung. Jeder Hundetrainer sucht sich also selbst aus, wo er seine Ausbildung macht, ob er überhaupt eine Ausbildung macht und ob er sich dann weiterbildet usw.
Haben wir in Deutschland viele Ausbildungsberufe, wo es von den jeweiligen Kammern vorgeschriebene Lerninhalte inkl. Abschlussprüfung gibt, ist genau das beim Hundetrainer und Co. nicht der Fall.
Mache ich z.B. eine Ausbildung zur Schuhfachverkäuferin, dann hat die IHK vorgegeben, was für Lerninhalte über den Ausbildungsbetrieb vermittelt werden müssen und das wird im Anschluss dann auch durch die Abschlussprüfung überprüft. Und nur, wer dann nachweisen kann, dass er sich genug Fachwissen angeeignet hat, darf sich dann nach bestandener Prüfung Schuhfachverkäuferin nennen.
Ich gebe zu, ich habe mir damals als mein Hund bei mir einzog, überhaupt keine Gedanken dazu gemacht. Ich habe mir die Hundeschule ausgesucht, die am nächsten war. Wo es eine Halle, ein Außengelände und eine Toilette gab.
Das in den Hundeschulen z.T. ganz verschiedene Trainingsansätze angewendet werden und dass die Trainer ggf. nicht über ausreichend Fachwissen verfügen, war mir damals einfach nicht klar. Für mich war ein Hundetrainer jemand, der eine Ausbildung dazu gemacht hat. Punkt. Das ich damit falsch lag, habe ich dann irgendwann gecheckt 😉 .
Wenn du dir einen Hundetrainer suchst, dann schau dir unbedingt an, welche Ausbildung derjenige gemacht hat. Macht er regelmäßig Weiterbildungen? Wenn er eine fundierte Ausbildung gemacht hat und Weiterbildungen besucht, dann wirst du das auf seiner Website auch finden.
Findest du dort stattdessen nur Phrasen wie „schon seit 30 Jahren erfolgreicher Hundetrainer“, dann sagt das leider NICHTS über die Qualifikationen aus.
Mittlerweile
gibt es in Deutschland die Auflage, dass man bei seinem zuständigen Veterinäramt
eine Erlaubnis nach §11 beantragen muss, wenn man gewerblich als Hundetrainer
tätig werden möchte – also Geld damit verdienen möchte.
Leider gibt es kein einheitliches Prüfungsverfahren bei den zuständigen Ämtern.
Eine erfolgte Erlaubnis sagt also noch nichts über die Qualität des Trainers
aus.
Sehr schade und ich hoffe, da wird zeitnah nachgebessert, so dass es ein einheitliches Verfahren gibt, was die Sachkunde des Trainers nachweist. Nur so kann gesichert werden, dass den Hunden im Training kein Schaden zugefügt wird.
Neben den obigen Tipps, sich die Ausbildung/Weiterbildung anzuschauen, macht es durchaus Sinn, sich als Hundebesitzer auf Listen von Verbänden oder Interessengemeinschaften umzuschauen, wo eine gewisse Ausbildung und Trainingsrichtung vorgegeben wird. Ich empfehle an dieser Stelle immer ganz gerne diese beiden Listen:
Trainerliste des IBH
Trainersuche von Trainieren statt dominieren
Aber auch da, sollte man natürlich immer noch mal genau schauen, wem man sich und seinen Hund anvertraut. Neben all dem Fachwissen des Trainers ist es genauso wichtig, dass man menschlich mit demjenigen gut zusammenarbeiten kann. Passt das nicht, sollte man sich nach jemand anderen umsehen.
Und natürlich gibt es auch gute Trainer, die nicht auf den oben aufgeführten Listen zu finden sind. Es gibt immer Gründe, warum jemand dort nicht gelistet ist. Hast du so jemanden und bist dir nicht sicher, ob du dort gut aufgehoben bist, dann frag gerne bei mir nach!
Autor: Christiane Jacobs
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