Lass dir den Artikel vorlesen!
Hi du! Heute möchte ich dir ein bisschen was über offensives Drohen erzählen.

Auf der Zeichnung siehst du einen offensiv drohenden Hund, wo wirklich alle Ausdrucksstrukturen nach vorne/oben gehen.

Nach vorne/oben, fragst du dich jetzt?? Ja, genau. Stell dir Pfeile an deinem Hund vor. Umso mehr Körperteile nach vorne/oben gehen, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Hund nach vorne gehen wird. Lies dazu auch gerne diesen Artikel Die Sache mit den Pfeilen.

Schau dir den offensiv drohenden Hund aber einmal genauer an:
Er hebt seine Lefzen, dabei werden – durch die nach vorne geschobenen Mundwinkel – seine vorderen Zähne sichtbar, der Nasenrücken „kräuselt“ sich. Der Kopf ist angehoben, die Ohren sind nach vorne gerichtet, der Blick ruht auf dem Auslöser und die Körperachse ist frontal darauf ausgerichtet. Der Körperschwerpunkt geht nach vorne, die Beine sind durchgedrückt und die Rute ist hoch erhoben.
Wird in diesem Zusammenhang geknurrt, ist das Knurren meist tief und geräuschhaft.

Aber warum droht der Hund so? Erstmal wird dem Gegenüber durch dieses offensive Erscheinungsbild gezeigt, dass eine Bereitschaft zur aggressiven Auseinandersetzung vorhanden ist. Es wirkt imponierend und soll das Gegenüber erstmal auf Distanz halten, ggf. sogar vertreiben. Steigt die Angriffstendenz, senken sich Kopf und Rute ab und bilden eine Linie mit der Wirbelsäule. Nun kann ein langsames „Anschleichen“ folgen.

Beobachten kannst du dies z.B. in Hundebegegnungen, wenn sich 2 Hunde annähern – dann oftmals mit geschlossenem Fang, ohne gebleckte Zähne. Aber was sagt diese Annäherung aus? Sagt der Hund dadurch: „Komm her und du kriegst die Lektion deines Lebens?“ Ist denkbar, aber in den meisten Fällen gehen solche Begegnungen ohne ernsthaftes Aggressionsverhalten aus. Deswegen liegt die Vermutung nahe, dass das Drohverhalten auch eine regulierende Funktion auf die Annäherung hat.
Es signalisiert dem entgegenkommenden Hund: „hey, komm langsamer oder nicht so direkt auf mich zu“. Du solltest aber bei solchen Begegnungen definitiv ein Auge drauf haben und deinem Hund helfen, freundlicheres Verhalten zeigen zu können. Das schaffst du z.B., wenn du die Situation so gestaltest, dass sie für deinen Hund angenehmer wird.

In der Verteidigung um eine Ressource – wie z.B. ein leckerer Knochen – sieht man auch offensives Drohverhalten. Dabei wird dann meist auch noch der Kopf über die Ressource gehalten und der Hund signalisiert so dem Anderen, dass er bereit ist, zu verteidigen, was ihm gerade wichtig ist.
Sieht der Hund seine Ressource bedroht, wenn sich ein Mensch nähert, sieht man meist defensives Drohverhalten, weil wir Hunde uns in der Regel dem Menschen unterlegen fühlen. Trotzdem besteht natürlich immer die Gefahr eines Angriffs und das Drohverhalten des Hundes sollte sehr ernst genommen werden.

In allen Fällen, wo Drohverhalten gezeigt wird, solltest du dir bewusst machen, dass dein eigenes Handeln zur Eskalation beitragen kann. Ein Hund, der ernsthaft droht, kann durch Hinzufügen von unangenehmen Reizen (Schimpfen, ebenfalls eine drohende Haltung einnehmen, Schreckreizen….) gezwungen sein, seine Drohung wahrzumachen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen das Aussehen und die dahintersteckenden Emotionen bei uns Hunden erklären, wenn wir offensiv drohen. Wenn ein Hund nicht alle oben aufgelisteten Merkmale zeigt, stattdessen gehen irgendwelche Körperteile nach hinten/unten, dann deutet dies auf einen Konflikt hin. Der Hund ist sich nicht ganz sicher, was er tun soll. Dann hilf ihm, die richtige Entscheidung zu treffen, aggressiv sein, fühlt sich auch für uns nicht schön an!

In diesem Sinne! Ich sag bis bald.....TSCHAUI!

Du findest das Thema spannend? Dann hab ich hier noch was für dich: Wie erkenne ich aggressives Verhalten?

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