Es gibt verschiedene Arten, auf die der Hund seine Zähne zeigt.
Je nachdem, wie und in welchem Kontext sie gezeigt werden, haben sie unterschiedliche Bedeutungen. Der wohl häufigste Grund, die Zähne zu zeigen, ist das Drohen und die Ankündigung einer (Beiß-)Attacke.
Es kann sein, dass der Hund dabei nur die vorderen Zähne zeigt, indem er seine Oberlippe anhebt. Möglicherweise knurrt er hierbei auch, jedoch wird dieses offensive Drohen, was z.B. im Rahmen der Ressourcenverteidigung oder einer territorialen Aggression vorkommt, durchaus auch vollkommen lautlos präsentiert. Häufig wird das Verhalten begleitet von einem Schmatzen, bei dem die Zunge immer wieder ein kleines Stück herausgeschoben wird. Der Hund macht sich hierbei ganz steif und fixiert sein Gegenüber mit dem Blick, den er nicht eine Sekunde lang abwendet. Kopf, Rücken und Rute bilden eine Linie, die direkt auf das Gegenüber ausgerichtet ist. Der Hund ist mit dem ganzen Körper, den Augen und den Ohren auf den vermeintlichen „Feind“ gerichtet.
Bei einem eher defensiven Drohen legt der Hund zumeist die kompletten Zahnreihen frei → er zeigt alle verfügbaren Waffen. Im Gegensatz zum offensiven Drohen wendet der Hund jedoch immer mal den Blick ab. Seine Rute wird eher etwas unterhalb des Ansatzes getragen und der Körperschwerpunkt liegt eher hinten, also vom „Feind“ weggerichtet, eventuell ist der Körper auch etwas abgeduckt. Dieses Drohen wird meistens von einem Knurren oder auch Bellen begleitet. Dieses Drohverhalten geschieht eher aus Angst des Hundes vor seinem Gegenüber.
Was aber auch immer der Grund für eine solche Drohgebärde ist, egal ob der Hund offensiv oder defensiv droht - der Hund sagt damit in aller Deutlichkeit: „Geh weg oder ich beiße!“ Zeigt der Hund ein solches Drohverhalten, ist Deeskalation, z.B. in Form von Distanzvergrößerung und Blick abwenden, die einzig sinnvolle Reaktion darauf. Sich hier auf einen „Machtkampf“ mit dem Hund einzulassen, kann fatale Folgen haben.
Eine weitere, vollkommen andere Art des Zähne zeigen ist das submissive Grinsen, das an mancher Stelle auch Unterwürfigkeitsgrinsen genannt wird.
Manche Hunde zeigen es in Begegnungs- / Begrüßungssituationen mit vertrauten Menschen oder Artgenossen und drücken damit ihre (leichte) Unterwürfigkeit aus.
Typisch für dieses Grinsen ist die geduckte, sich um die eigene Achse verdreht gehaltene Körperhaltung des Hundes, während er den Kopf in Richtung seines Gegenübers anhebt. Die Rute wedelt und wird unter Umständen unter den Bauch gezogen.
Aus diesem submissiven Grinsen ist eine weitere Form des Zähne zeigen entstanden: Das soziale Lächeln. Dieses Verhalten haben sich die Hunde von den Menschen abgeguckt und es zeigen auch tatsächlich ausschließlich Hunde gegenüber Menschen. Beim sozialen Lächeln wird der Fang leicht geöffnet, die Lippen etwas nach hinten oben gezogen, die gesamte Körperhaltung ist dabei aufgerichtet und entspannt. Die Rute wedelt leicht, der Blick ist weich auf den Menschen gerichtet. Eben genau so, wie auch wir Menschen lächeln, wenn wir jemanden anschauen, den wir mögen.
Zeigt dein Hund dir auf diese Art die Zähne, kannst du nur eins tun:
Liebevoll und fröhlich zurück lächeln ♥
Autorin: Dagmar Mariß
Du möchtest dir den Artikel abspeichern? Dann geh einfach auf den "Herunterladen-Button". Du darfst den Artikel auch gerne ausdrucken und verteilen. Bitte beachte dabei das Urheberrecht und verändere die PDF nicht.