Hi du!
Wenn dein Hund einen Kauknochen hat, knurrend und abschnappend nach vorne springt, wenn du dich nur annäherst, dann weißt du direkt, dass dein Hund seinen Knochen nicht abgeben möchte.
Wenn du aber genau hinschaust, dann gibt es im Vorfeld schon eine sehr feine Kommunikation. Diese zu sehen und zu respektieren macht großen Sinn, weil dein Hund sonst im nächsten Schritt eben deutlicher werden muss.
Die wichtigsten bzw. häufigsten Merkmale, die man in solchen Situationen bei uns Hunden sehen kann, habe ich dir hier mal zusammengestellt:
- Der Kopf bzw. das Kinn werden über die Ressource gehalten.
- Der Blick geht in dem Zuge zu dem sich Nähernden, dadurch ist oft Weiß im Auge zu sehen.
- Der Fang ist geschlossen (deutet auf Anspannung hin), ggf. werden die Lefzen hochgezogen bei einer weiteren Annäherung.
- Die Ohren sind nach hinten/unten – vor allem, wenn sich ein Mensch annähert. Nähert sich ein Artgenosse an, sind die Ohren auch oft nach vorne/oben. Das hängt damit zusammen, wieviel Gegenwehr der Hund in dem Moment vom Gegenüber erwartet. Das kannst du hier auch nochmal genauer nachlesen!
- Die Körperspannung vom Hund steigt an, dadurch ist die Rute meist an den Körper rangezogen, wenn er liegt.
- Die Vorderbeine liegen oft parallel und die Hinterbeine sind angewinkelt.
- Oft liegt der Hund. Du kannst aber vielleicht auch beobachten, wie er seine Ressource sitzend oder stehend vor dir abschirmt oder schnell damit wegläuft bzw. wenn es Futter ist, dieses hastiger frisst.
Wie immer, ist aber jeder Hund da individuell anders und du musst für deinen Hund schauen, welche Anzeichen er zeigt. Zeigt er garkeine und geht direkt nach vorne, dann kann das aufgrund von Lernerfahrungen so sein.
Das bedeutet, im Vorfeld hat er diese vielen kleinen Anzeichen ausprobiert, sie haben ihm aber nicht geholfen. Die wichtige Ressource wurde ihm trotzdem abgenommen und/oder er wurde z.B. fürs Knurren bestraft.
Und ja, klar stimme ich dir zu, dass du als Mensch deinem Hund alles wegnehmen können solltest. Schon, weil du viel besser einschätzen kannst, wenn dein Hund z.B. durch einen Giftköder in großer Gefahr ist. Aber das solltest du mit deinem Hund ordentlich trainieren.
Für eure Bindung und dem Aufbau von Vertrauen ist es extrem wichtig, dass du die feine Kommunikation deines Hundes wahrnimmst, dieser Beachtung schenkst und respektierst.
Nur so kommst du zu einem tollen Miteinander mit deinem Hund.
Sollte dein Hund bereits deutliche Ressourcenverteidigung zeigen, dann wende dich bitte an einen guten Trainer, um euch Hilfe zu holen. Fehler aus der Vergangenheit können durch ein gezieltes und kleinschrittiges Training ganz oft rückgängig gemacht werden.
In diesem Sinne – schau hin und hör, was dein Hund dir sagt! Ich sage TSCHAUI – bis zum nächsten Mal!
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