Hi du!
Wenn dein Hund laut knurrend und Zähnefletschend vor dir steht, dann weißt du sofort, der sagt jetzt klar und deutlich NEIN.
Aber ansonsten überseht ihr Menschen gerne mal unsere kleinen und feinen Signale und übergeht – dann oft natürlich unabsichtlich – unsere Bitte, um mehr Abstand bzw. mit dem Aufzuhören, was ihr gerade macht.
Und genau deswegen möchte ich dir heute mal erklären, wie wir Hunde ganz leise „nein“ sagen. Wie du schon weißt, kommunizieren wir sehr oft, sehr fein. Und genauso ist es auch, wenn wir dir – oder auch anderen Hunden mitteilen wollen, dass wir etwas nicht möchten. Wie immer gibt es natürlich keine Faustregel, die besagt: „Das ist IMMER und absolut bei jedem Hund so!“ Aber wir Hunde kommunizieren da schon sehr ähnlich und als Richtlinie kannst du dir merken, es geht viel bis alles vom Auslöser weg.
Was bedeutet das? Stell dir vor, mein Frauchen kommt mit der Bürste in der Hand auf mich zu, ich weiß direkt, gleich geht es mir ans Fell!
Sie ist noch fünf Meter von mir entfernt und als erstes lege ich meine Ohren nach hinten, meine Rute senkt sich ab, ich blinzel, wende den Blick komplett von Frauchen ab und drehe dann sogar noch den Kopf weg von ihr. Oftmals lecke ich mir dabei über die Nase,
meine Beine knicken ein klein bisschen ein und ich nehme meinen Körperschwerpunkt nach hinten – also auch weg von Frauchen.
Ihr nennt das Meideverhalten. Ich zeige hier mit meinem ganzen Körper, dass ich weg von der Bürste möchte, nicht gebürstet werden möchte. Ich sage also NEIN.
Was kann jetzt passieren, wenn du bei einem Hund diese Anzeichen einfach übergehst? Das hängt ein Stückweit vom einzelnen Hund, dessen Vorerfahrungen und der Gesamtsituation ab.
Je nachdem, wie belastend oder bedrohend der Hund die Situation empfindet, fühlt er sich ggf. gezwungen deutlicher zu werden. Dann geht er in der sogenannten Eskalationsleiter einen oder sogar mehrere Schritte weiter nach oben und knurrt, schnappt ab oder beißt vielleicht sogar.
Ich weiß, dass ihr Menschen oft sagt, dass es gar nicht geht, dass wir Hunde euch anknurren oder sogar beißen. Aber ganz, ganz oft lasst ihr Menschen uns schlichtweg keine andere Wahl. Weil ihr einfach unser „leises“ nein überseht, weil ihr trotzdem weiter macht, obwohl wir euch bitten, uns eine Pause zu geben oder mehr Raum zu lassen.
Und um auf das Beispiel mit dem Bürsten zurückzukommen. Mein Frauchen sagt, es muss nun mal leider sein, dass sie mir die ganzen Knötchen aus dem Fell bürstet. Das macht sie aber nicht einfach so. Sie hält mich weder fest, noch fixiert sie mich irgendwo, sondern ich habe gelernt, dass es sich für mich lohnt, wenn sie das macht.
Eben, weil sie mein erstes NEIN gesehen hat und gemerkt hat, dass ich anscheinend ein Problem mit der Bürste habe. Sie hat mir Zeit gegeben, die Bürste immer wieder schmackhaft für mich gemacht und so konnte ich mich langsam an sie gewöhnen und finde es heute wirklich okay, wenn ich gebürstet werde.
Bitte schau hin, wenn dein Hund NEIN sagt. Respektiere auch ein leises NEIN, unterstütze deinen Hund und zwinge ihn nicht, deutlicher werden zu müssen. Es sind oft ganz alltägliche Dinge, wo wir Hunde mal nein sagen – hier z.B. in dem Video von Knicka, der einfach das Futter nicht nehmen möchte. Wenn du auf die kleinen Signale achtest, dann weiß dein Hund, du nimmst ihn mit seinen Bedürfnissen wahr und dein Hund lernt, dass es sich für ihn lohnt mit dir zu kommunizieren und dass er nicht deutlicher werden muss.
In diesem Sinne – schau hin! Ich sage TSCHAUI – bis zum nächsten Mal!
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