Angriff / Fight – Reaktion auf eine Bedrohung

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Hi du!

Heute geht es ums sogenannte „fight“ – also den Angriff! Das ist eine von den 4 Möglichkeiten, die ein Hund zeigt, wenn er sich bedroht bzw. unwohl in einer Situation fühlt.

Lass uns wie immer erst einmal die körpersprachlichen Details genauer ansehen:

  • Zur Definition Angriff gehören hier auch schon Intensionsbewegungen – also Mini-Bewegungen, die in Richtung Auslöser gehen. Das kann der Körperschwerpunkt sein, ein Ohr, das nach vorne geht oder andere kleine Veränderungen.
  • Zum Fight gehören alle körpersprachlichen Anzeichen, die dem offensiven Drohverhalten zugeschrieben werden. Inklusive Bellen, knurren, nach vorne springen, abschnappen, beißen.
  • Hat der drohende Hund Angst vor Gegenwehr, zeigen sich mehr oder weniger defensive Signale. Also körpersprachliche Signale, die nach hinten/unten gehen.

Oft zeigt der Hund, bevor er in den Angriffsmodus geht, andere Strategien, die dann in der Regel aber leider für ihn nicht greifen. D.h. für den Hund löst sich die bedrohliche Situation damit nicht auf.

Hier auf dem Bild siehst du nochmal die 4 Möglichkeiten ( 4 Fs).

Je intensiver ein Hund eine Bedrohung für sich wahrnimmt, desto heftiger kann seine Reaktion ausfallen. Dies geschieht dann oft nicht mehr willentlich, sondern läuft in einem „Automatikprogramm“ ab. Der Hund befindet sich nicht mehr im denkenden Bereich und reagiert nur noch.

Hat der Hund in der Vergangenheit gelernt, dass Angriff die beste und effektivste Möglichkeit ist, dann greift er auch in Zukunft immer öfter darauf zurück. Kennst du vielleicht aus Hundebegegnungen, wo dein Hund laut bellend und nach vorne springend in der Leine hängt.
Wenn du jetzt denkst: „Und nun?“ Dann ist das eine sehr berechtigte Frage! Wenn dein Hund so reagiert, dann musst du ihm nun helfen.

Was du nicht tun solltest, dass du versuchst, das Verhalten über Strafreize (schimpfen, Leinenruck, körpersprachliches Blocken – also alles, was für deinen Hund unangenehm ist) zu hemmen. Das funktioniert oftmals zu Anfang, aber die Aggression kann danach heftiger ausfallen, da die von dir zugefügte Strafe mit der Gesamtsituation verknüpft wird.
Wenn du das bisher so gemacht hast, dann frag dich, ob dein Hund das Verhalten nun nicht mehr zeigt oder ob du in jeder ähnlichen Situation immer wieder strafen musst. Dann strafst du nicht richtig und machst alles nur noch schlimmer.

Wenn dein Hund ganz plötzlich Aggressionsverhalten zeigt, dann solltest du auch seine Gesundheit im Hinterkopf haben. Oftmals reagieren Hunde plötzlich heftig, wenn sie Schmerzen haben.

Aber wie hilfst du ihm nun? Als allererstes über Management! Verändere die Situationen so, dass dein Hund möglichst gar nicht mehr so deutlich reagieren muss. Halte mehr Abstand zum Auslöser und dann zeig ihm, dass er andere Möglichkeiten hat, um Distanz zum Auslöser zu bekommen – z.B. eigenständig weggehen.
Wenn du nun sagst, dass klappt aber nicht, dann nimm dir einen Trainer/eine Trainerin mit an Bord.
Gute Trainer:innen findest du in den hier genannten Trainerlisten.

Eins noch, was ich immer wieder von euch Menschen höre! Dein Hund ist nicht „böse“, wenn er solch ein Verhalten zeigt und ein Hund, der die Klappe hält, ist nicht „lieb“. In erster Linie ist es Kommunikation mit dem Wunsch nach mehr Abstand, den wir Hunde so mitteilen. Das verändert aber nicht unseren Charakter und ist in der Regel ja auch sehr Situationsbezogen.


Ich hoffe, dein Hund zeigt nicht allzu oft dieses Verhalten. Schau aber unbedingt auch auf die kleinen Anzeichen, die nach vorne gehen und damit den Wunsch nach Distanz kommunizieren.
Ich sage TSCHAUI – bis zum nächsten Mal!

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