KÖRPERSCHWERPUNKT

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Hi du!

Heute geht es um den Körperschwerpunkt bei uns Hunden. An dem kannst du meist gut eine Tendenz ablesen, ob wir lieber näher an das Gegenüber oder Objekt rangehen möchten oder weiter weg möchten. Mit Körperschwerpunkt ist die Verlagerung unseres Gewichts nach vorne, hinten oder zur Seite gemeint. Natürlich gehen auch diagonale Bewegungen ;-).

Auf der Zeichnung oben siehst du zwei Hunde – beide in Vorderkörpertiefstellung – aber mit ganz unterschiedlichen Tendenzen dahinter. Der rechte Hund hat seinen Körperschwerpunkt nach vorne und der Linke nach hinten. Würden sich die beiden Hunde jetzt so gegenüberstehen, würde der Linke sehr wahrscheinlich nach hinten oder seitlich wegspringen, der Rechte würde nach vorne springen.

Eine Verlagerung des Körperschwerpunktes kannst du sowohl auf Distanz als im Direktkontakt bei uns Hunden sehen. Oftmals siehst du auch plötzliche Veränderungen – z.B. ein schnelles Ausweichen – diese Bewegungen zeigen dir dann sehr deutlich, was dein Hund gerade möchte.

Da erzählte mir Locke kürzlich eine Geschichte zu. Es kam ihm ein fremder Hund entgegen, erst blieb Locke wie angewurzelt stehen, aber dann ging sein Körperschwerpunkt eine Mini-Bewegung nach vorne und zack, ging der ganze Locke bellend auf den anderen Hund los. Diese kleinen Mini-Bewegungen können dir also Hinweise geben, was wir Hunde als nächstes tun.

Auf dem folgenden Bild siehst du einen beigen Hund, der hier mit einem anderen Hund im Direktkontakt ist. Siehst du, wie er sich nach rechts weg lehnt? Diese Bewegung vom anderen Hund weg zeigt, dass der Hund gerne etwas mehr Abstand hätte. Kommt der andere Hund nun noch näher, wird der Beige vermutlich weggehen, sofern es die Situation zulässt. Wenn man so ein Meideverhalten in einer Hundebegegnung häufig und anhaltend sieht, macht es übrigens Sinn den anderen Hund mal freundlich abzurufen und damit die Situation zu entspannen.

Aber natürlich ist nicht jede Verlagerung des Körperschwerpunktes auch Kommunikation. Oftmals ist es schlichtweg der Bewegung oder Handlung geschuldet.

Auf dem nächsten Bild siehst du den beigen Hund, wie er mit seinem Herrchen zergelt. Auch dabei geht der Körperschwerpunkt nach hinten weg. Das hat diesmal aber weniger mit Kommunikation zu tun als mit dem Spiel an sich.
Um zu zergeln, muss man am Zergel ziehen. Stärker wird man dabei, wenn man seine Vorderbeine in die Erde stemmt und den Körper nach hinten nimmt.

Du siehst also, wie immer musst du die Gesamtsituation mit einbeziehen, um Rückschlüsse ziehen zu können.

Festhalten können wir, dass ausweichende Bewegungen – also vom Auslöser weg – in der Regel den Wunsch nach mehr Abstand kommunizieren und ein hin lehnen eher den Wunsch nach weniger Distanz bedeuten – dabei kann es allerdings auch sein, dass der Hund das Gegenüber vertreiben möchte, also im Endeffekt doch mehr Abstand möchte. Aber hier wird es schon wieder ganz schön kompliziert – du merkst es schon, oder ;-)?

Wie sieht das bei dir aus, kennst du Situationen mit deinem Hund, wo er sich weg lehnt oder abduckt? Ich ducke mich z.B. immer ab, wenn mein Hundemensch mich von oben mit der Hand auf dem Kopf tätscheln möchte. Das mag ich gar nicht!

Ich wünsche dir jetzt viel Spaß beim Beobachten des Körperschwerpunktes. Einmal im Fokus wird dir da ganz viel in der nächsten Zeit auffallen!
Ich sage TSCHAUI – bis zum nächsten Mal!

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