Körpersprache Hund – Hundesprache sehen und verstehen!

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Na, wie sieht das bei dir aus? Verstehst du deinen Hund? Weißt du, was er für Bedürfnisse, Emotionen und Motivationen hat?
Das Gute vorweg: viel verstehen wir Menschen rein intuitiv richtig im Zusammenleben mit unseren Hunden. ABER: oftmals kommt es auch zu Missverständnissen zwischen Mensch und Hund.
Das ist völlig normal, weil wir nicht die gleiche Sprache sprechen.

Ich weiß nicht, wie gut du dich mit der Körpersprache Hund auskennst. Eine uns fremde Sprache – die Hundesprache – gilt es zu lernen, wie jede andere Fremdsprache auch.
Drücken wir Menschen uns hauptsächlich über Wörter aus, können unsere Hunde das nicht. Klar, sie bellen oder geben andere Lautäußerungen von sich – aber hauptsächlich kommunizieren sie über Körpersprache, ihr Ausdrucksverhalten!

Wenn wir uns die Körpersprache unserer Hunde genauer ansehen, dann gibt es einmal die sogenannten Schlagzeilen. Das sind die Dinge, die uns sofort eine recht zuverlässige und deutliche Info geben, was in unserem Hund vorgeht und vor allem, was er sehr wahrscheinlich als nächstes macht. Und es gibt die kleinen, eher feinen Signale – das sogenannte Kleingedruckte in der Körpersprache. Das gibt uns weitere, zuverlässige Infos und Schritt für Schritt lernen wir die Fremdsprache Hund und lernen so, die Kommunikation wahrzunehmen und zu verstehen.

Neugierig? Dann lass uns mal einsteigen ins Thema 🙂 . Wir beginnen mit den Schlagzeilen. Am Beispiel Hundebegegnungen möchte ich dir die Körpersprache Hund gerne näherbringen (um tiefer ins Thema reinzukommen, lies bitte auch die verlinkten Artikel):

Eine wichtige Schlagzeile ist der Blickkontakt. Schauen sich die beiden Hunde an, wenn sie sich wahrnehmen bzw. aufeinander zulaufen? Wie lange dauert der Blick? Und wird der Blick abgewendet oder wird durchgängig „gestarrt“?
Als Faustregel kannst du dir merken: Umso länger geguckt wird, umso angespannter wird die Begegnung. Eine entspannte Begegnung zeigt im Vorfeld kurze Blickkontakte, die immer wieder unterbrochen werden.

Die nächste Schlagzeile ist die Ausrichtung der Körperachsen – wie die Hunde zueinander ausgerichtet sind bzw. wie sie aufeinander zulaufen. Hier gilt die Faustregel: Umso frontaler die Ausrichtung der Hunde ist, umso angespannter wird ein eventueller Direktkontakt laufen. Dabei reicht es aus, wenn einer der beteiligten Hunde frontal zum anderen ausgerichtet ist.

Die Annäherungsgeschwindigkeit gibt dir weitere Auskünfte. Friert einer der Hunde ein – bleibt also reglos stehen – senkt dann in der weiteren Annäherung ggf. seinen Kopf samt Rute ab auf Rückenlinie und schleicht sich dann an? Oder rennt einer der Hunde zielstrebig und flott auf den anderen Hund zu? Vielleicht legt er sich aber auch einfach hin, wenn er einen anderen Hund erblickt. All das deutet auf eine höhere Anspannung hin und ein Direktkontakt wird meist eher schwierig bzw. unangenehm für mindestens einen der Hunde.

Wenn wir uns die kleinen, feinen Signale anschauen, dann ist es in erster Linie wichtig, dass du weißt, wie dein Hund entspannt aussieht. Wie sieht er aus, wenn er aufmerksam oder neugierig auf was ist? Davon ausgehend kannst du dann Tendenzen ablesen.
Auch dazu gibt es wieder eine Faustregel: Umso mehr Signale nach vorne und/oder oben gehen, umso offensiver ist dein Hund unterwegs. Das bedeutet zum einen, dass er im nächsten Schritt oftmals nach vorne geht und – wieder in Bezug auf Hundebegegnungen – dem anderen Hund droht. Diese Drohung solltest du aber wertfrei sehen, denn sie ist Kommunikation. Dein Hund sagt in dem Moment zum Gegenüber, dass er eine Annäherung so gerade nicht möchte.
Im Gegenzug hast du dann Signale, die nach hinten und/oder unten gehen. Dein Hund ist dann eher defensiv unterwegs. Im nächsten Schritt wird er – sofern möglich – die Distanz vergrößern, also z.B. weggehen. Die Emotion dahinter ist oft Unsicherheit bzw. Angst.


Sehr häufig siehst du allerdings einen Mix in der Körpersprache deines Hundes. Es gehen also sowohl Signale nach vorne/oben als auch nach hinten/unten. Für dich ein Signal, dass dein Hund sich noch unschlüssig ist, er ggf. in einem Konflikt ist. Hier geben dir dann Veränderungen in der Hundesprache Hinweise.
Geht z.B dann die Rute nach oben oder ein Ohr nach vorne, dann ist das für dich das Zeichen, dass dein Hund sehr wahrscheinlich gleich auch nach vorne geht. Möchtest du das nicht, kannst du direkt reagieren, deinen Hund umlenken oder ein Alternativverhalten abfragen.
Andersrum siehst du anhand von Veränderungen, die nach hinten/unten gehen, dass dein Hund z.B. mehr Distanz zum Gegenüber möchte. Auch hierbei kannst du ihn dann frühzeitig unterstützen und z.B. gemeinsam mit ihm einen Bogen laufen und dich so vom anderen Hund entfernen.

Auf der Sprich Hund Website bekommst du noch ganz viel Input rund um die Körpersprache Hund. Ich freue mich, wenn ich dich ein klein bisschen neugierig gemacht habe und du noch ein bisschen weiter stöberst 🙂 . Das Lesen der Körpersprache Hund und somit ein größeres Verständnis für unsere Hunde zu entwickeln, ist eine spannende und absolut lohnenswerte Sache! Viel Spaß dabei 🙂 .

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Du möchtest das Lesen der Körpersprache Hund in deinem Alltag üben? Dann habe ich das Sprich Hund-Arbeitsheft für dich, welches dich gut bei den ersten Schritten unterstützt:
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